Tina
Tanz und Musik verbindet Menschen auf der ganzen Welt
Das hat mich schon immer fasziniert. Die ekstatische Dynamik, die entsteht, wenn an einem Konzert oder an einer Party viele Menschen sich im gleichen Rhythmus bewegen und singen, ruft bei mir auch heute immer wieder Hühnerhaut hervor. Schon als junge Frau habe ich immer wieder nach diesem Gefühl der Zugehörigkeit gesucht.
Früher oft in Clubs und an Raves unterwegs, suchte ich den Kick im Bass, der alle mitreissen konnte. Dabei war ich überzeugt, je heftiger und lauter die Musik, desto besser das Erlebnis. Damals spürte ich bereits, dass da eine Wahrheit im Tanz liegt, die der Verstand nicht fassen kann.
Es kam die Zeit in der ich aufhörte Alkohol zu trinken. Ich war froh, dass ich die Phase der wilden Jugend loslassen konnte, sie war sehr destruktiv für meinen Körper und für meine Seele.
Mir war bewusst, dass ich nüchtern nicht mehr in die Clubs und an die Raves passte. Ich dachte, ich würde nicht mehr tanzen und wohl auf das dazugehörige Gemeinschaftserlebnis in Zukunft verzichten müssen. Zum Glück war dies alles andere als wahr und ich kam über eine Freundin zum Ecstatic Dance. Schon beim ersten Mal wurde mir bewusst, wie sehr ich das gesucht hatte. Ich war noch sehr unsicher aber ich fühlte, wie sich mein Körper und meine Psyche harmonisierten. Und es begann für mich eine Reise in den freien Tanz und in die Bewegung als Medizin. Eine Reise, die mich zu meinem erwachenden Körper und zurück zu mir selbst führte. Eine Reise, die mir zeigte, was es wirklich heisst, in Gemeinschaft zu tanzen, in Beziehung zu treten und über den Körper zu kommunizieren und Emotionen auszudrücken. Eine Reise die ganz viele Missverständnisse aufgeklärt hat und viele körperliche und seelische Wunden geheilt hat. Und ganz bestimmt auch weiterhin noch heilen wird.
Wenn wir bereit sind, auf die Weisheit unseres Körpers zu hören, sind wir oft überrascht, was er uns alles erzählen kann. Tiefliegende Glaubenssätze und alte Traumata kommen an die Oberfläche und zeigen sich. Sie wollen geheilt werden, die Emotionen wollen gefühlt werden.
In meiner Ausbildung zur Tanz- und Bewegungstherapeutin lerne ich, wie man solche Prozesse unterstützen kann. Ich möchte anderen Menschen helfen, sich selbst in ihren Körpern wieder zu finden, ihre Emotionen zu befreien und sich wieder zu verbinden.
Lasst und zusammen tanzen zum niemals endenden Takt des Lebens. Lasst uns zusammen die Gemeinschaft und das Leben feiern. Lasst uns zusammenkommen und uns zeigen, so wie wir sind. Lasst uns gemeinsam das annehmen, was ist und uns selbst und die Welt heilen.
Herzgruss eure Tina (🩵)
Mathias (Co-Facilitator)
Wo Sprache aufhört, fängt Musik an
Mein Weg vom Früher bis zum Heute, war immer von Liebe zur Musik begleitet. Als Kleinkind konnte man mich problemlos mit dem Klang aus dem Schallplattenspieler beruhigen und vor allem immer begeistern. Und diese Begeisterung blieb und wurde über die Jahre meiner Jugend zu einem nicht von meinem Wesen trennbaren Aspekt.
In die Musik konnte ich mich flüchten, mit ihr konnte ich mich beflügeln. Durch sie konnte ich mich inspirieren und ohne sie, war alles nur «mono». So tauchte ich ein in die verschiedensten Stilrichtungen und landete irgendwann um die 2000er Jahre im Feld der elektronischen Musik.
In den folgenden Jahren erlebte ich in Clubs und auf Raves immer wieder, wie mir die Intensität und Tiefe dieser Musik schwindelerregende Hochgefühle bescheren konnte. Der mantrische Charakter der Bassläufe sorgte im gleichen Zug für meditative Vertiefung.
Immer wenn ich bei meiner Suche im Netz nach neuen Tracks wieder mal einen Diamanten fand, konnte ich es nicht erwarten, diesen FreundInnen vorzuspielen, welche meine Leidenschaft für die Schönheit von Klang-Konstrukten teilten.
Sobald ich das tat, spürte ich, wie sich meine Freude an einem solchem Lied mit jedem Teilen vergrösserte. Mein Genuss daran wuchs mit jedem weiteren Paar Ohren, dass sich daran freuen konnte, exponentiell.
Und so erschien es mir als ein sinnvoller Schritt, damit zu beginnen, die Tracks die mir so viel bedeuten, in vertrauten Kreisen von klang- und bewegungsverliebten Menschen aufzulegen. Mittlerweile bin ich längst aus der hedonistischen Szene der Clubkultur herausgewachsen und beim Ecstatic Dance angekommen. Dort habe ich den Rausch kennenlernen dürfen, welcher nur durch eine klare und unverblendete Hingabe zum Hörbaren sowie zu den anwesenden Menschen entstehen kann. Und genau diese Ekstase möchte ich mit der Euphorie, welche mir die Musik schon immer schenkt, verknüpfen.
Alles besteht aus Frequenzen. Und diese möchte ich umarmen.
Musengruss euer Mathias